3 Fragen an Produktdesigner Stan Maes

Er zählt zur Generation der aufstrebenden, international tätigen Produktdesignern – und hat als gebürtiger Belgier dennoch einen großen Österreich-Bezug: Audiodata-Designer Stan Maes über seine Karriere, die persönliche Design-Philosophie und die Herausforderung, Produkte zu gestalten, deren Hauptaufgabe darin besteht, gut zu klingen.

Herr Maes, Sie haben eine beeindruckende, internationale Karriere vorzuweisen. Was hat Ihre Arbeit als Produktdesigner bis dato geprägt?

Für mich war die Internationalität immer wichtig. Über Workshops in Frankreich und Schweden, Praktika in Paris und Ulm bin ich schließlich in Österreich gelandet und hier zehn Jahre lang geblieben. Klarerweise war das meine wichtigste berufliche Station. Hier habe ich enorm viel Erfahrung gesammelt. Dann kam ein Punkt, an dem ich mein Wissen mit einer neuen Generation von Designern teilen wollte. Als ich die Position als Abteilungsleiter der Ausbildung Produktdesign in Belgien angeboten bekam, war das der entscheidende Faktor, um zurück in meine Heimat zu gehen. Parallel habe ich mich selbstständig gemacht. Daraus wurden immer mehr Aufträge, sodass ich mich nach drei Jahren von der Hochschule verabschieden musste. Jetzt widme ich mich zu 100 Prozent eigenen Projekten.

Sie sind seit mehr als 15 Jahren international als Designer erfolgreich. Verraten Sie Ihr Erfolgsgeheimnis?

Es ist die holistische Herangehensweise, die erfolgsversprechend ist. Ich versuche zu Beginn einer Zusammenarbeit anhand von möglichst vielen Parametern gemeinsam mit dem Kunden das Spielfeld zu definieren: Mitbewerber, Kunde und Konsument, Vergangenheit und Zukunft, Technik und Marketing. Wenn daraus eine klare Richtung vorgegeben wird, kann man anfangen zu skizzieren. Ab diesem Zeitpunkt kommen Emotionen zu den nüchternen Fakten hinzu. Für mich ist es wichtig, dass jedes Produkt Eleganz und Dynamik ausstrahlt. Wo die Purstisten „less is more“ schwören, tendiere ich zu „less is bore“ – aber alles innerhalb des – gemeinsam mit dem Kunden – vorgegebenen Rahmen.

Was macht für Sie den Reiz aus, die neuen Lautsprecher von Audiodata zu designen?

Audiodata hat schon vor zehn Jahren die besten Lautsprecher produziert. Der Wettbewerb hat sich seither aber verschärft. Heute besteht die Herausforderung darin, auch in Sachen Design in der ersten Liga zu spielen. Ziel ist es, sich durch eine eigene Produktsprache mit Wiedererkennungswert abzuheben und Audiodata langfristig erfolgreich am Markt zu positionieren.

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Stan Maes ist gebürtiger Belgier und mehrfach ausgezeichneter Produktdesigner. Nach Stationen in ganz Europa arbeitete er über zehn Jahre lang für das österreichische Unternehmen Kiska. Es folgte eine Stelle als Dozent an der MAD-Fakultät in Limburg. Heute arbeitet Maes als selbstständiger Produktdesigner in Belgien.
www.stanmaesproductdesign.com